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Missionare dieser und jener Art

Gideon Mwampepe ist ein „Mzee“, ein würdiger alter Herr, eine bewährte Säule der evangelischen Kirchengemeinde Mang’oto in Tansania. Er lässt keinen Gottesdienst aus und sitzt immer in Altarnähe, und da man sich sonntags für die Kirche fein macht, er aber nur einen mühsam geflickten alten Anzug trägt, ist deutlich, dass er zu den wirklich Armen im Dorf gehört. Er ist aber reich an Erfahrungen. In den 40er und 50er Jahren hat er hier als Evangelist gewirkt und geholfen, dass in Mang’oto der Schritt vom „Missionsgebiet“ zur „Kirchengemeinde“ gelang. Und so hat er im Laufe der Jahrzehnte auch etliche deutsche Missionare erlebt und mit ihnen zusammengearbeitet, die regelmäßig vom Bayrischen Missionswerk ins benachbarte Tandala entsandt werden und dort in einem großen alten Haus, umgeben von einem paradiesischen Garten , europäischen Lebensstandard mit afrikanischen Annehmlichkeiten verbinden können.

Ich frage Gideon Mwampepe: Wie ist er – und sind die anderen – damit klargekommen, dass inmitten ihres extrem bescheidenen Lebens eine deutsche Familie zu finden war, die hier als ungeheuer reich gelten musste: europäisches Gehalt, europäische Möbel, teure Heimflüge. Wie waren die Unterschiede auszuhalten?

Mzee Mwampepe zögerte nicht mit seiner Antwort. Nein, damit hatten wir keine Probleme. Wir wussten, dass sie aus einer anderen Welt kamen und in diese andere Welt zurückgehen würden. Das haben wir immer voll akzeptiert. Nicht akzeptieren konnten wir aber, wenn sie arrogant waren, uns von oben herab behandelten und uns das Gefühl gaben, Menschen geringeren Wertes zu sein. Mehrheitlich haben sie uns aber nicht nur geholfen, das Evangelium zu verbreiten, sondern waren evangeliumsgemäss auch Brüder und Schwestern und begegneten uns mit Respekt und Liebe. So konnten auch wir sie lieben – bei aller Andersartigkeit der Kultur und des Lebensstandards.

Wie schön wäre es doch, wenn man die Weisheit dieses bescheidenen alten Herrn in einen Kopierer legen könnte, um sie dann massenhaft unter Arm und Reich zu verbreiten. Immerhin: Mwampepes Tochter Tupevilwe war schon zweimal in Deutschland, hat demnächst ihn Lehrerstudium abgeschlossen und wird an viele Schüler weitergeben, was sie von ihrem Vater geerbt und erworben hat. Denn davon lebt „Mission“: Manche gute Saat geht auf.

Hartmut Barsnick

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